Der "Lebenslauf der EvaDora IV"

Die EvaDora IV

Der "Lebenslauf der EvaDora IV" ist das Ergebnis umpfangreicher Ermittlungen durch das Bergungsteam und seiner Helfer, sowie die Auswertung der Aussagen von Zeitzeugen und der bei der Bergung vorgefundenen Spuren und ist damit ein ergänzender Bericht zu: Die Bergung der EvaDora IV EvaDora IV -Bildergalerie-
und EvaDora IV wird wieder segeln


Eignerschild der EvaDora IV konnte im Wrack gefunden werden

Durch die bei der Bergung des Wracks der EvaDora IV im Innern der Kajüte aufgefundenen Gegenstände, vor allem das Eignerschild, die bei Wettfahrten erungenen Trophäen und anderer wichtiger Hinweise, durch die Nachforschungen des Bergungsteams und ganz besonders die des Herrn S. vom MYCvD, durch Befragen von Zeitzeugen bei verschiedenen Clubs und schließlich durch die Schilderungen des wichtigsten Zeitzeugen, Herr H.E., der den Beschuss und den Untergang der EvaDora IV miterlebte, konnte der "Lebenslauf der EvaDora IV" lückenlos aufgeklärt werden.


die Kajüte der EvaDora IV nach der Säuberung

Lesen Sie nun den "Lebenslauf der EvaDora IV".


1920 bis 2017

1920, Bau des Schiffes bei der Kieler Werft / Deutsche Werke AG nach Plänen und unter Aufsicht von Baurat Wustrau. Auftraggeber Walter Gieskes, Potsdamer Yachtclub Berlin.
Mai 1921,Eintrag der Segelyacht in das Yachtregister unter dem Namen "Heimat" NR. 038, 75 er Kreuzerklasse, Länge Wasserlinie 8,72 m, Breite Wasserlinie 2,63 m, Tiefgang 1,47 m, Verdrängung 5720 kg,
1921, Teilnahme der Segelyacht bei verschiedenen Wannseeregatten (Schildhornwettfahrt und Wannseewettfahrt im Mai 1921, bei der die Yacht den zweiten Platz belegte) und auch bei Ostseeregatten, wie der Pommernwoche im Juli 1921, bei der der Eigner W.Gieske mit der "Heimat" ebenfalls den zweiten Platz belegte,
1922, die Yacht wird zur Yawl umgetakelt und wird als Fahrzeug ohne besondere Klassifizierung mit der Nr. 4871 in das Yachtregister eingetragen,
1922 bis 1925, das Schiff wird an den Bankdirektor Kommerzienrat Dr. Paul Mellington-Herrmann verkauft. Er tauft das Schiff auf den Namen seiner Tochter "Eva" und seiner Ehefrau "Dora" und nannte es fortan "EvaDora IV".
Juli 1925, Dr. Mellington-Herrmann stiftet bei einer Bornholmwettfahrt für die Ausgleichsklasse III einen Preis, den "EvaDora-Wanderpreis",
1926, das Schiff wird durch den Vermesser Neese neu vermessen, Länge 12,80 m, Breite 3,06 m. Die Yawl Nr. 4871, Eigner Kommerzienrat Dr. Paul Mellington-Herrmann,
Juli 1927, Dr. Mellington-Herrmann nimmt mit der Yawl in der Ausgleichsklasse III an verschiedenen Ostseeregatten teil, wie, die Fernwettfahrt Rügen - Bornholm, eine Wettfahrt auf der Elbe von Dömitz nach Bunthauser Spitze,
Juli 1929, Teilnahme der Yawl an einer Fernwettfahrt über 210 sm, von Swinemünde nach Neufahrwasser, die Yawl belegt dort den 3. Platz, ferner die Wettfahrt bei der Ostseewoche vor Zoppot, bei der die Yawl den 2. Platz belegte, die Wettfahrt Swinemünde - Danzig, um den "EvaDora-Wanderpreis" und weitere Wettfahrten,
Juni 1930, Herr Albert Schirrmacher, Club am Rupenhorn, übernimmt die Yacht Nr. 4871 und tauft sie auf den Namen "Silesia III". Die Yacht wird erneut umgetakelt, zum Seefahrtkreuzer VI 5, der Eigner beschäftigt zwei Matrosen an Bord,
Juni 1934, der Seefahrtkreuzer nimmt an der Wettfahrt zur Kieler Woche vom 17. - 23.6.34 teil.
bis 1945, das Schiff liegt zunächst beim Club am Rupenhorn und dann beim Potsdamer Yachtclub am großen Wannsse,
1945, Herr Albert Schirrmacher verkauft das Schiff an den SS-Offizier Janicke und stirbt eines natürlichen Todes. Janicke nennt das Schiff "Werwolf", belässt aber das Eignerschild, Albert Schirrmacher, Bayernring 6, Berlin-Charlottenburg am Schiff,
April 1945, Janicke bittet den Arztsohn H.E. das Schiff vom Potsdamer Yachtclub, Am großen Wannsee, nach Berlin-Gatow zu überführen,
April 1945, Herr H.E. gerät bei der Überquerung der Havel unter Beschuss und geht nahe der Steganlage Kl. Breitehorn vor Anker, das Schiff gerät am nächsten Tag erneut unter Granaten-Beschuss, wurde getroffen und versank ca. 50 m von der Uferlinie entfernt.
April 1945 bis Juni 1984, das Schiff sinkt langsam in den weichen Schlamm der Havel ein und tritt immer wieder als Fischereihindernis in Erscheinung,
Sommer 1984, bei einem Fischzug zum Auffinden des Fischereihindernisses wird das Wrack der EvaDora IV gefunden, Vorbereitungen für eine Bergung werden getroffen,
Herbst 1984, die Bergung beginnt und zieht sich bis zum Winter 1984/85 hin, in der Kajüte wird das Skelett eines Menschen, mit einem Ehering E. K. 28. Jan. 1930 gefunden,
Winter 1985, die Vermisstenstelle der Mordkommission schaltet sich ein, für das Wrack lassen die Taucher eine Fundanzeige fertigen und melden Besitzansprüche an,
1985, das Wrack der EvaDora IV geht in den Besitz der Taucher über, Es meldet sich ein Interessent für das Schiff. Herr R.-J. P., er kauft das Schiff zum Schrottpreis für den Bleikiel und lässt es zum Berlin-Terminal, nach Berlin-Spandau verlegen. Dort beginnt Herr P. mit dem Auswechseln von durch Granaten-Beschuss beschädigten Planken.
1985 - 2000, Herr R.-J. P. lässt in diesem Zeitraum das Schiff zur Yachtwerft Kuhlke / Berlin überführen. Dort beginnt die professionelle Restaurierung des Rumpfes.
2000 - 2006, nach einem jahrelang andauernden Rechtsstreit wird der Rumpf der EvaDora IV der Yachtwerft Kuhlke überschrieben, sie bietet das Schiff im Internet zur Versteigerung an,
2006, Herr S. Sch. kauft das Schiff und lässt es Anfang 2007 nach Oldenburg überführen wo der weitere Ausbau des Schiffes erfolgen soll.
2009 Die Restaurierung der EvaDora IV dauert an
2017 Um die EvaDora IV ist es ruhig geworden. Ob der Ausbau nun tatsächlich begonnen hat oder eingestellt worden ist, ist nicht bekannt. Herr S. Sch., der das Schiff nach Oldenburg verbrachte, ließ eine diesbezügliche Anfrage unbeantwortet.

© Copyright 2019 Günter Jürgens


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